Auf dem Elbe Müritz Rundweg mit dem Fahrrad
Dieses Jahr stand neben der kurzen Etappe auf unserer Vogesenwanderung noch ein anderer Aktivurlaub auf dem Plan. Mit dem Sohn den ca 414km langen Elbe Müretz Rundweg mit dem Fahrrad befahren. Warum das? Es steht eine deutlich längere Fahrradtour auf der Wunschliste und so eine kleinere Tour kann schon mal als Mini Pilot dienen um noch mal zu prüfen ob diese Form der Farradtouren mit Zelt für längere Strecken das richtige ist. Ich selbst habe schon mal eine 2 Wochen Tour durch Irland gemacht und “musste” eine schon durchgeplante Tour durch Schottland aufgrund “einer Schwangerschaft” vor knapp 19 Jahren fallen lassen.
Warum dieser Rundweg? Mecklenburg Vorpommern erlaubt das Biwakieren über eine Nacht ausserhalb der Nationalparks. Eigentlich wollten wir ja den Elde Müritz Rundweg fahren und den etwas verlängern da er uns mit 320 km etwas zu kurz wahr. Aber leider haben wir uns am Anfang der Tour von der Ausschilderung des Elbe Müritz Weges leiten lassen :-) Als wir dann festellten das wir falsch sind haben wir dann einfach den Weg gewecheselt :-) Ein Rundweg mit ca 400 KM war eh besser :-). Gestartet haben wir in Hobeck. Leider hist uns der bewährte Streckentrecker auf der Fahrt abhanden gekommen so das wir nur eine etwas unvollständige Händytracking Aufzeichnung der Strecke haben.
Wie ist die Strecke? Sehr schön meist flach mit einigen Hügeln sehr gut zu befahren. Es geht durch schöne Wege durch Wälder und weite Getreidefelder. Gefühlt würde ich sagen
- 60% Feld/Waldweg/Fahrradweg
- 20% kleine Landstrassen ohne nennenswerten Verkehr
- 15% Bundesstrasse
- 5% Schotter- oder Sandpiste
Man braucht also schon ein robustes Fahrrad. Die Beschilderung ist fast immer sehr gut. Das “fast immer” bedeutet auch das man doch immer aufpassen muss weil manchmal fehlt halt doch etwas. Wir haben mit der App osmand und dem GPX von der verlinkte Seite gute Erfahrungen gemacht. Die Autofahrer die wir getroffen haben waren sehr rücksichtsvoll und haben gewarten und / oder schön Abstand gehalten.
Für mich was es die erste Reise in diese Gegend und eigentlich hätte mich mit mehr “Armut” gerechnet. Überrascht hat uns der anscheinend vorherrschende gute Lebensstandard selbst in den sehr ländlichen Gegenden. Wenn man die Jahrgänge der KFZ, die vielfach zu sehende gute Ausstattung an Kinderspielgeräten in den Gärten, die SUV Dichte und die Häuser in gutem renovierten Zustand als Masstab nimmt scheint es der Bevölkerung dort auch auf dem Land nicht so schlecht zu gehen. Das hatte ich anders erwartet. In einigen 20 Häuser Orten wurde gerade Glasfaser verlegt und auch die Anzahl moderner neu gebauter Einfamilienhäuser war auffällig. Den Tourismusgebieten rund um die Seenplatte scheint es sowiso gut zu gehen.
Biwakieren ist überhaupt kein Problem. Überall lassen sich im Wald oder an Seen schöne Zeltplätze für eine Nacht finden. Und zwischendurch haben wir auch immer einen normalen Campingplatz für die notwendige Dusche gefunden.
“Genau zum richtigen” Zeitpunkt hat sich dann auch der Schalthebel meiner fast 20 Jahren alte Schimanoschaltung verabschiedet. Ich musste “nur” 20km mit 3Gangschaltung fahren und in Waren(Müritz) gab es dann ein Upgrade meiner Schaltung in die Moderne. Wäre das einen Tag früher oder später geschehen wäre das ganze weniger lustig geworden.
Würde ich diese Tour weiter empfehlen? Ja.