Status: Bedrückt aber begeistert

Aktueller Status ist:

  • erschöpft
  • bedrückt
  • begeistert

Ja das geht alles auf einmal.

Erschöpft weil ich heute Teil einer Gruppe von sehr vielen Helfern sein konnte die einem Brüderpaar - vermutlich Anfang 60 - 7 Stunden lang den Keller ausräumen konnten. Leider konnte man aufgrund der Örtlichkeit wenig mit Karren oder Wagen arbeiten. Es mussten also alle Dinge über einen längeren Weg bis an die Strasse getragen werden.

Leider oder zum Glück geben die Fernsehbilder nur einen Ausschnitt der Katastrophe wieder die sich da in Tausenden von Haushalten abspielt. Und zwar auch in Orten deren Infrastruktur gar nicht betroffen ist sondern einfach nur “Häuser vollgelaufen” sind. Es ist wirklich deprimierend wenn man in einer Kette steht und fast 14 Kubikmeter von jahrelang aufgebauten Hab und Gut auf dem Weg in den Müll sieht. In dem Haushalt haben die Brüder anscheinend seit der Geburt gelebt und sind nach dem Tod der Eltern einfach dort geblieben. Entsprechen gross waren die Mengen an “Dingen” die jetzt weg mussten. Auch wenn nicht alle Betroffenen solche Massen an ordentlich gelagerten Gegenständen haben bekommmt man schon eine Vorstellung in welchen Dimensionen aktuell Lebenswerke einfach weggeworfen werden müssen. Und da man aufgrund der Menge sowiso nicht sortieren kann werden auch viele erhaltenswerte Schätze mit auf den Müllhaufen geworfen. Aber man kann es garnicht alles prüfen. Deprimierend.

Aber was richtig begeistert ist die Hilfbereitschaft. Aufgrund eines Facebookauruf in einer lokalen Gruppe kamen über 20 Menschen um zu helfen. Nur zu diesem einen Haus.

Und nur für die Sachlichkeit auch wenn es keinen meiner Leser wirklich überrasschen wird:

  • die Hälfte der Helfer hatte einen Migrationshintergrund
  • die Mehrheit der Helfer war jünger als 35
  • ein Mann türkischer Herkunft spendete 20 Pizzen
  • es gab fast zu viel zu Essen und zu Trinken von “irgendwoher”

Auch wenn ich es gestern schon einmal geschrieben habe: es ist toll zu sehen wie hier wildfremde Menschen anderen helfen.

Sehr ermutigend.

Ein wichtiger Tipp: Immer einen aktuellen Verbandskasten griffbereit vor Ort haben. Wenn es darauf ankommt ist es doof wenn man im Haus selber nichts mehr findet oder erst weit laufen muss um einen aus dem Auto zu organisieren. Und bei solchen Aktionen kann schon einiges passieren. Hier zwar nicht aber ich musste lange nach einem Pflaster zuchen.