Aufruf für eine stadtweite Bürgerinitiative
Die Ereignisse der letzten Woche haben mir keine Ruhe gelassen. Die grosse Hilfsbereitschaft der Bevölkerung die zwar engagiert aber recht planlos und aus meiner Sicht nicht richtig effektiv den Hilfsbedarf in unserer Stadt trifft hat mich dazu bewegt den Versuch zu wagen für die nächsten Ereignisse dieser Art eine effektivere Organisation zu gründen.
Meine “Vision” ist dabei eine Art “Second Responder” Organisation aus Freiwilligen zu etablieren die über eine gewisse Infrastruktur an Werkzeugen und eingeübten Abläufen verfügt. Im Fall der Fälle könnten damit dann spontane Hilfsangebote zielgerichteter an den Bedarf gebracht werden.
So etwas kann aber nur funktionieren wenn es von der Stadtverwaltung mitgetragen und unterstützt wird. Deswegen haben ich heute den Bürgermeister und die Fraktionen angeschrieben.
Ich bin bin gespannt ob und welche Reaktionen kommen werden.
Sehr geehrte Damen und Herren, wir sind Meckenheimer Bürger und wie wir alle tief betroffen von den Ereignissen der letzten Tage und beeindruckt von der Hilfbereitschaft die wir in Meckenheim erleben konnten. Auch wenn die die Arbeiten noch in vollem Gang sind ist es auch unserer Sicht wichtig diesen Schwung der Hilfsbereitschaft weiter zu tragen und aus den Erkenntnissen der letzten Tage die notwendingen Lektionen für die kommenden Jahre zu ziehen Die gerade erlebte Situation des Starkregens oder andere Wetterereignisse werden uns auch zukünftig häufiger beschäftigen. Neben der Arbeit der klassischen Hilfsorganisationen ist dafür eine bessere Koordination von Nachbarschaftshilfe notwendig. Es gab und gibt viele Hilfsangebote aus nicht betroffenen Regionen der Stadt und einen hohen Bedarf an Hilfe die nicht befriedigt werden konnte. Adhoc Kommunikation über selektive Soziale Medien haben viel bewirkt sind aber nicht ausreichend. Auch die beste Stadtverwaltung ist nicht in der Lage die Augen und Ohren in alle betroffenen Strassen und Häuser zu tragen. Neben der aktuellen breit angelegten Spendenaktion brauchen wir ein umfassend angelegtes Konzept das Spenden, Kommunikationsinfrastruktur und praktische Hilfeleistungen langfristig vorbereitet. Deswegen schlagen wir den Aufbau einer virtuellen Organisation von Nachbarschaftshilfe vor. Eine Gruppe von Freiwilligen stellt den Rumpf dieser Organisation vor. In Anlehnung an die Arbeitsweise und Methoden von THW, Feuerwehr und Maltesern wird die Stadt in Quadranten eingeteilt. Auf Basis von vorhandenen Daten können diese Quadranten je nach Schadensereginiss vorpriorisiet werden. In diese Bereiche werden eingewiesene Freiwillige entsendet die von Haus zu Haus gehen und den Bedarf an Hilfe aufnehmen. Dieser Bedarf wird zentral über eine Anwendung gesammelt und Anfragen und Angebote werden zusammengebracht. Wichtig ist hierbei auch eine längere Koordination über die ersten Phasen der Ereignisse hinaus. Es muss eine Logistik vorbereitet und geübt werden
- Karten Anwendung zur Visualisierung der Bereiche
- Ticketsystem zur Koordination der Anfragen
- Freifunk zum Ausbau des Bürgernetz
Die notwendigen Anwendungen stehen in fast allen Fällen als Opensource Anwendung bereit und sind kostenlos verfügbar. Server hierfür können im Bedarfsfall adhoch eingerichtet werden und erzeugen keine laufenden Kosten. Das Know How hierfür ist vorhanden. Das Kernteam trifft sich jährlich um die Anwendungen / Daten auf Aktualität zu prüfen. Das Team hat einen regelmässigen Kontakt zum Bürgermeister. Regelmässig im Jahr wird im Rahmen von Stadtfesten diese virtuelle Organisation in der Öffentlichkeit bekannt gemacht und zur Mitarbeit aufgerufen. Es sind noch viele Fragen offen und es muss noch viel besprochen und recherchiert werden. Mit Sicherheit gibt es auch schon viele Konzepte die einfach kopiert und/oder angepasst werden können. So eine Idee lebt von den Freiwilligen ist aber auf eine regelmässige und nachhaltige Unterstützung und Öffentlichkeitsarbeit der Stadtverwaltung angewiesen. Es stehen Menschen bereit so eine Entwicklung mit vielen Menschen zu strukturieren und zu orchestrieren. Wir erwarten einen Ratsbeschluss und die feste Zusagen des Bürgermeisters oder Stellvertreter*in diesen Prozess anzugehen. Wollen Sie das in Ihren Fraktionen unterstützen? Wann können wir die ersten Gespräche dazu führen?