Auf dem Weg von Movabletype hin zu Jekyll

Dieser Blog wird seit Beginn mit der Software Movabletype verwaltet. Ende 2009 standen für mich im wesentlichen nur Wordpress oder Movabletype zur Auswahl. MT war damals der altgediente Platzhirsch und Wordpress der aufsteigende Stern am Bloggerhimmel. Ich hatte mich damals zu MT entschieden weil Wordpress zum damaligen Zeitpunkt mit ständigen schwer installierbaren Sicherheitsupdates zu kämpfen hatten wohin gegen MT als stabil, robust aber etwas kniffelig bei der Installation galt.

In der Zwischenzeit hat sich Wordpress als Gewinner etabliert, Movabletype hat sich von der freien Bloggergemeinde verabschiedet und versucht sein Glück in der Unternehmenswelt. Die aktuelle Version steht nur noch als entgeltpflichtige Software zur Verfügung. Auch wenn ich bereit wäre für eine Lizenz zu bezahlen stehen die dortigen Preisvorstellung für mich außer Frage. Inzwischen sind auch die Supportforen mehr oder weniger abgeschaltet und die Informationsverbreitung über Sicherheitsupdates ist mehr oder weniger zufällig.

Also Zeit sich nach etwas neuen um zuschauen.

Betrachte ich mein aktuelles Schreibverhalten dann kann ich festhalten, dass ich alle meine Texte mit Markdown in einem Editor vorschreibe und dann nur noch mit Cut&Paste in das CMS einpflege. Die Kommentarfunktion habe ich komplett abgeschaltet da 99% der echten Diskussion in Facebook stattfindet und ich 99,9% der Kommentare als Spamkommentare löschen muss.

Zusätzlich bin ich eh auf der Suche nach Möglichkeiten “Programme” so weit wie möglich zu reduzieren da sich meine Bereitschaft zur Pflege von PHP / Perl / MySQL Anwendungen gegen null bewegt.

Jekyll

Da kam mir ein Hinweis auf Jekyll gerade recht. Jekyll ist einfach gesprochen eine Software die aus leicht strukturierten Markdown Texten einen Blog baut.

Der wesentliche Unterschied zu klassischen CMS Werkzeugen ist folgender. Wordpress und ähnliche Software erstellt das HTML dynamisch zu dem Zeitpunkt wenn der Besucher auf die Seite kommt. Es werden also dynamisch die Seiten erstellt. Der Vorteil ist das man sehr dynamische Seiten bauen kann. Der Nachteil ist das diese Programme auch Fehler und vor allem sicherheitsrelevante Fehler haben können. Jekyll hingegen erstellt die HTML Struktur nur bei Änderungen und erzeugt einen komplett statischen HTML Baum. Der Vorteil - es ist extrem schnell da nur statischer Text ausgeliefert wird und vor allem immer sicher da es kein Programm gibt das von außen angreifbar ist. Als wesentlicher Nachteil ist zu nennen das Dynamik wie Volltextsuche oder Kommentare so einfach nicht möglich sind.

Bei den Nachteilen stört mich momentan nur die Suche etwas. Dafür werde ich zu Beginn einfach die Suchengine DuckDuckGo verwenden.

Neben einigen anderen Gründen (über die man viel lesen kann) erhoffe und erwarte ich aus der Integration von jekyll in github eine hohe Zukunftsicherheit. Und wenn nicht. Statische Html Seiten kann man in Null Komma Nichts überall hin migrieren.

Die nächsten Schritte werden sein

  1. Aufbau eines lokalen Testservers
  2. Migration meiner Blogs die ich auf Movabletype betreibe