Die Sinnlosigkeit der Internetsperren - oder "Bin ich schon kriminell?"

Im Nachgang meines Eintrages zum beschlossenen Gesetz über Internetsperren habe ich festgestellt das die wenigsten den technischen Hintergrund kennen, warum diese so sinnlos sind.

Ich möchte es mal auf eine einfache Art probieren. Watt issene Dampfmaschine.

  • Wenn man in dem Browser: www.hagen-bauer.de eintippt muss der  Rechner die (Telefon)Nummer des Servers finden.
  • Dazu schaut er in ein Telefonbuch, das man meistens von seinem Internetprovider bekommt
  • Das Gesetz sollte jetzt allen deutschen Interprovidern vorschreiben das Anfragen auf bestimmte Namen (Websites) nicht auf die richtige (Telefon)Nummer sondern auf die (Telefon)Nummer des "Stoppschild" umgeleitet werden.

Tolle Idee. Wenn es im Internet nicht noch andere, als die deutschen "Telefonbücher" gäbe Ich nutze z.B. OpenDNS  (ups. bin ich jetzt schon verdächtig?) Ich nutze diesen Dienst und nicht von der Telekom weil er unter anderem  etwas Schutz vor Phishing Attacken gibt.

Das heist jeder, der ein nicht deutsches "Telefonbuch" benutzt sieht diese "Sperre" gar nicht. Und das Umstellen auf einen anderen DNS Server (so heisst nämlich so eine Telefonauskunft) ist in weniger als 10 Sekunden durchgeführt. Man kann nicht einfach jedem der das macht kriminelle Absichten unterstellen. Diesen Zusammenhang stellt Tante Ursula aber hier her

Ist jetzt jeder, der einen anderen DNS Server benutzt schon kriminell? Man kann auch nicht sagen das man über tiefes IT Wissen verfügen muss, wenn man diese Sperren aus kriminellen Gründen umgehen möchte. Ich verstehe das unsere deutschen Bürgervertreter das mit dem Telefonbuch nicht durchschauen. Aber ich bin mir sicher das der technologische Sachverstand irgendwo in einem Ministerium vorhanden sein sollte.

Vielleicht mal einen Internetführerschein für Tante Ursula. (und bitte nicht jeden der 3 Gramm Ahnung hat von dem, was im PC vorgeht als Minderheit bezeichnen)